Von Langkawi sind wir über Kuala Lumpur weiter nach Phnom Penh (Kambodscha) geflogen.
Der nächste Tag wurde hart und es ist auch nicht einfach darüber zu schreiben. Wenn man in Kambodscha ist, sollte man sich auch mit der Geschichte der Khmer befassen. Wobei Geschichte, eigentlich falsch ist , denn es ist gerade mal 38 Jahre her. 1975 haben die roten Khmer unter Pol Pot die Macht an sich genommen. Was anfangs von der Bevölkerung gefeiert wurde, wurde schnell zu einer Schreckensherrschaft. Denn Pol Pot wollte einen reinen Agrarstaat. Die Menschen wurden aus den Städten vertrieben und zur Arbeit auf den Reisfeldern gezwungen.
Geld wurde abgeschafft, Bücher wurden verbrannt, Lehrer, Händler und beinahe die gesamte intellektuelle Elite des Landes wurden ermordet, um den Agrarkommunismus, wie er Pol Pot vorschwebte, zu verwirklichen. Die beabsichtigte Verlagerung der Wirtschaftstätigkeit aufs Land bedingte deren vollständiges Erliegen, da auch Industrie- und Dienstleistungsbetriebe – Banken, Krankenhäuser, Schulen – geschlossen wurden. Die Schulen wurden in Gefängnisse umgewandelt, eines davon, das S-21, kann man heute besichtigen. Hier wurden innerhalb kürzester Zeit 20 000 Menschen inhaftiert – 7 haben überlebt.
Da die Gefängnisse schnell zu klein wurden, wurden die Menschen zu den sogenannten Killingfields gebracht. Am Tag starben hier 300 Männer, Frauen, Kinder und auch Babies. In ganz Kambodscha verteilt gibt es diese Killingfields, das größte in Phnom Penh haben wir besichtigt und dabei mit den Tränen gekämpft. Innerhalb von nur 3 Jahren wurden mehr als 2 Millionen Kambodschaner ermordet und zwar mit allem was zur Verfügung stand. Hacken, Schaufeln, Babies wurden einfach gegen einen Baum geschleudert…., denn Kugeln waren zu wertvoll. Heute ist dieses Killingfield ein grüner Park und nur die geöffneten Massengräber und eine Gedenkstupa erinnern daran wie grausam der Mensch sein kann.
Abends brauchten wir dann erstmal ein paar Bier und die Bilder werden wir wohl solange wir hier in Kambodscha sind nicht vergessen können.
Am nächsten Tag ging es dann erstmal ins Nationalmuseum, zum Königspalast und zu einem Tempel (Wat Ounalom), in den wir mehr zufällig gestolpert sind. Nachdem wir um die eigentlich Pagode erst mal außen herumgelaufen sind und ich neugierig durch ein offenes Tor bin, hat uns ein älterer Her zugewunken, wir sollen näher kommen. Daraufhin hat er uns einen kleinen Tempel aufgeschlossen, in dem ein BuddhaStatue stand, uns Zeichen gegeben wir sollen uns hinsetzen und hat dann angefangen uns zu segnen. Es war eine neue Erfahrung, abseits von dem Ganzen Trubel und den anderen Touristen. Und der Mönch hat sich sichtlich gefreut, das jemand den Weg zu ihm gefunden hat.
Die Abende und zum Teil auch die Tage haben wir gemeinsam mit anderen Backpackern verbracht und so ging es am 6.12. zu viert gemeinsam weiter nach Siem Reap, denn die Tempel von Angkor muss man schließlich gesehen haben. Am gleichen Abend haben wir noch die Stimmung in Angkor Wat beim Sonnenuntergang genossen. Während tagsüber tausende die Tempel besichtigen wird es abends schnell ruhig und man kann einfach nur gucken und staunen.
Die nächsten 2 Tage standen dann auch ganz im Zeichen der Tempel, angefangen mit Angkor Wat, über Wat Phnom mit Bayon und Ta Prohm, bekannt aus Tomb Raider :-). Sowie man etwas abseits der Hauptwege war, wurde es ruhig und man konnte sich selber ein bisschen wie Lara Croft fühlen.
Am zweiten Tag unserer Tempeltour mussten wir um kurz vor 5 Uhr aufstehen, denn wir wollten den Sonnenaufgang über Angkor Wat sehen, sowie ungefähr tausend andere auch 🙂 Ehrlich gesagt, soooo spektakulär war es nicht aber da muss man wohl auch einfach ein bisschen Glück haben. Danach ging es per Taxi weiter zu drei weiteren Tempeln. Danach hieß es verhandeln, denn unser Taxifahrer hatte seinen Plan den er abfahren wollte, nur wollten wir lieber zu einem anderen Tempel, was dann natürlich wieder ein paar Dollar mehr gekostet hat. So sind wir dann erst weiter zu Kbal Spean (River of 1000 lingas) gefahren. Vom Parkplatz aus mussten wir noch 1.5 km durch den Dschungel wandern und sind dann an einem kleinen Fluss angekommen der zum Teil über die Reste dieses hinduistischenTempels fließt. Unter einem Wasserfall kann man dann auch noch duschen 🙂
Zurück beim Taxi ging es zu unserem letzten Tempel für diesen Tag Banteay Srei, der einer der kleinsten Tempel war aber wundervolle Ornamente zeigt. Nach 12 Stunden Tempel Sightseeing waren wir dann aber fürs erste bedient und so heißt es heute relaxen, Blog schreiben und die nächsten Schritte planen.
Unser erstes Tuk Tuk
Auf den Killing Fields
Gedenkstupa, Killing Fields
auch wenn wir mehr Fotos gemacht haben werden wir keine weiteren, aus Respekt vor den Opfern und ihren Familien, veröffentlichen.
Geisterhaus für verstorbene Seelen
Pförtnerhaus des Königspalasts
Silberpagode
Typische Khmerhäuser
Angkor Wat
2 Freunde entdecken Angkor 🙂
Ta Prohm, oder auch Tombraider
Sonnenaufgang über Angkor Wat
Indiana Bear in Preah Khan 🙂
Die Natur holt sich alles wieder, Preah Khan
Lara Croft im Dschungel 🙂
River of 1000 linguas
Banteay Srei