Launceston 3.2. – 6.2.2014 (letzte und erste Station in Tasmanien)

Den ersten Tag haben wir uns ausgeruht und gut eingekauft und gekocht. Eine Sehenswürdigkeit stand noch auf unserer Liste für Launceston, das Dorf Grindelwald; das heisst wirklich so und liegt nur 10 km nördlich von Launceston. Ein australischer Supermarkt Tycon war wohl so von der Schweiz angetan (hat sehr oft dort Urlaub gemacht), das er hier ein ganzes Dorf im schweizer Stil nachgebaut hat. Dort angekommen war alles aber sehr bescheiden, ein paar Häuser hat man versucht im Stil den schweizerischen nachzuempfinden, was mal weniger, mal besser gelungen ist. Die Shops jedenfalls bieten absolut nicht schweizerisches, so dass unser Besuch nach ein bisschen kucken und einem Cappuccino beendet war. Ein bisschen kitschig war es schon, aber die kurze Fahrt war es wert.

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Sind wir in der Schweiz ???

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Man kommt sich ein bisschen vor wie im Europapark

Morgen geht es noch einmal in das Hostel, in dem wir Silvester verbracht haben, zu einen, weil es so schön war, zu anderen um die Leute nochmal zu sehen.
Am 6.2. müssen wir das Auto wieder abgegeben (hoffentlich klappt das ohne Zusatzkosten, denn durch die vielen unbefestigten Strassen ist alles ziemlich dreckig geworden) und dann geht’s am gleichen Tag weiter nach Auckland, Neuseeland.

Freycinet National Park 1./2.2.2014

Für Freycinet, eine Halbinsel an der Ostküste, waren drei volle Tage eingeplant. Freycinet ist die Touristenhochburg in Tasmanien, vor allen Dingen wegen der Wineglass Bay, die zu den 10 schönsten Stränden der Welt gezählt wird. Wir hatten geplant erst mal einen Abend auf dem offiziellen Campingplatz zu relaxen, das ging aber nicht, da ausgebucht. Somit hatten wir zum ersten mal in Tasmanien gemerkt, dass es auch touristisch zugeht :-).
Der freundliche Ranger hat uns dann empfohlen noch zur Wineglass Bay zu laufen um dort zu campen.dort gäbe es sogar ein Plumpsklo :-), aber kein Wasser (nur Meerwasser hat es zu genüge :-)). Also haben wir uns umsortiert und sind los gelaufen. Auf dem ersten Teil des Weges waren wir noch sehr skeptisch, denn viel Chinesen und Tagestouristen (Chinesen sind keine Touristen sondern eine Plage, nehmen auf nichts und niemand Rücksicht …) waren unterwegs zu einem Aussichtspunkt auf die Wineglass Bay. Nach dem Aussichtspunkt waren wir dann aber ganz alleine unterwegs, nur vereinzelt sind uns Leute entgegen gekommen, die den Tag am Strand verbracht hatten; dieser ist nur zu Fuß oder per Boot zu erreichen. Die Bucht selbst ist schon recht nett anzusehen, wir hatten aber ähnlich schöne Strände schon vorher gesehen, so dass wir der Meinung waren, dass man andere Strände in Tasmanien auch in die Liste der 10 schönsten weltweit aufnehmen müsste. Den ganzen Strand hatten wir für uns alleine und am Ende angekommen mussten wir uns den schönen Campingplatz nur mit 6 anderen Leuten teilen.

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Aussicht auf die Wineglass Bay

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Einer der schönsten Strände weltweit, und ganz für uns alleine

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Panorama

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Sonnenuntergang in der Bay

Nachts im Zelt wurde es dann wieder mal spannend. Zuerst ist ein Pandemelon vor unserem Zelt aufgetaucht. Ich (Wolfgang) bin todesmutig 🙂 mal raus zu dem Tier und siehe da, es war überhaupt nicht ängstlich und ich konnte es sogar streicheln. Katja kam dann auch raus und auch sie konnte es streicheln.

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Zutrauliches Pademelon

Später in der Nacht gab es dann nochmal Aufregung in den Zelten der Australier. Ein Possum hatte sich das Zelt des einen als Mahlzeit ausgesucht und war durch nichts davon abzubringen. Nach einer halben Ewigkeit hatten es unsere Nachbarn dann doch geschafft das Zelt zu schützen und das Possum ist abgezogen.
Am Morgen haben wir uns dann umentschieden, da wir beide ziemlich kaputt vom Laufen und Zelten waren. Die Tour wurde abgekürzt und wir sind zurück zum Auto, was aber auch eine gefühlte Ewigkeit gedauert hat.

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Spuren im Sand

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Ein letzter Blick zurück

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Ein Einsiedlerkrebs

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Bärenhunger 🙂 (nein das ist keine Schleichwerbung für irgendwen)

Unterwegs sind wir zum fünften mal dem australischen Pärchen begegnet, die wir praktisch in jedem Nationalpark vorher mindestens einmal getroffen hatten. Irgendwie komisch, dass man auf einer Insel, die fast so gross wie Bayern ist, die gleichen Leute beim wandern zu den einsamsten Plätzen gleich mehrfach trift.
Die beiden Wanderungen waren schön, aber nicht so spektakulär, wie andere vorher, aber definitiv eine Empfehlung wert.
Da wir beide sehr müde waren und wir eine Dusche und ein richtiges Bett wollten, sind wir noch fast 200 km nach Launceston gefahren und haben einen schönen Campingplatz etwas ausserhalb gefunden, wo wir uns wieder eine Cabin gemietet haben die sehr günstig und schön ist. Die Dusche war wunderbar und das Bett vorzüglich :-).

Maria Island 30./ 31.1.2014

Bereits in Nepal haben wir von einem Einheimischen aus Tasmanien den Tip bekommen auf jeden Fall nach Maria Island zu fahren. Das besondere an der Insel ist, das die ganze Insel ein Nationalpark ist. So müssen die Autos auf dem „Festland“ bleiben. Auch Hotels, Restaurants oder Einkaufsmöglichkeiten gibt es nicht, alles was man braucht muss man mitbringen. Entsprechend sind hier vor allem viele Tagesausflügler.
Die Fähre legt in Triabunna ab, wo wir auch die Nacht vorher verbrachten. Man sollte meinen das in dem Ort einiges los ist aber er wirkt eher komplett verlassen, aber es gibt dort alles was man braucht, von der Polizei über Post bis hin zum Supermarkt und das für gefühlte 50 Einwohner 🙂
Am Morgen ging es dann mit der Fähre nach Maria Island, dort angekommen muss man sich erstmal bei den Rangern in Darlington melden und dann hiess es wieder mal Zelt aufstellen. Darlington ist eine aufgegebene Sträflingsniederlassung aus dem 19ten Jahrhundert, einige Gebäude sind immer noch sehr gut erhalten und dienen jetzt zum Teil als Museum, Rangerstation oder als Backpacker Unterkunft.

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Ankunft auf Maria Island, unglaublich klares und türkisfarbenes Wasser

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Aufgegebenes Zementwerk in Darlington

Am gleichen Tag ging es noch auf, zu einer kleinen Wanderung zu den sogenannten „Painted Cliffs“, die man am besten bei Ebbe erreicht. Die Wanderung selber war einfach und unspektakulär aber das Ziel dafür atemberaubend. Hier zeigt sich das die Natur doch der grösste Künstler ist. Sandstein mit verschiedenen Einlagerungen, wie z.B. Eisen, wurde nach und nach vom Meer und den Gezeiten ausgewaschen und zurück blieben Klippen in den verschiedensten Farbtönen, jede einzigartig und mit einem anderen Muster.

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Painted Cliffs

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Sprachlose Katja 🙂

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Noch dürfen wir das Wunder fast alleine bestaunen

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Auch Henry N. Brown ist begeistert

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Und noch eins 🙂

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Ein Traumstrand nach dem anderen und keiner badet, warum nur??? 🙂

Außerdem haben sich hier kleine natürliche Pools gebildet in denen das Wasser bei Ebbe stehen bleibt und in der sich eine ganz eigene Flora gebildet hat. Da das Wasser hier so klar ist hat man das Gefühl man guckt in ein Aquarium.

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Natürliche kleine Aquarien

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Spiel der Sonne

Nachdem wir erfahren haben das hier einige tasmanische Teufel vorkommen haben wir uns abends, mit Kamera bewaffnet, auf die Jagd gemacht. Und tatsächlich wir haben es geschafft und nicht nur einen gesehen sondern auch ein Beweisfoto machen können. Wie wir von einigen Australien erfahren haben dürfen wir uns glücklich schätzen. Ein Feuerwehrmann aus Hobart meinte er hätte in 40 Jahren noch keinen gesehen. Allerdings haben wir ja in Deutschland auch noch nie einen Wolf, Luchs oder eine Wildkatze in freier Laufbahn gesehen, was wohl ähnlich selten der Fall sein dürfte.
Außer dem tasmanischen Teufel hat es zudem jede Menge tasmanische Hühner (die haben ganz teuflisch wirkende rote Augen), Wombats (die möchte man am liebsten knuddeln), Pademelons, Cape Berren Gänse, Possums (süß aber frech und neugierig) und noch jede Menge Vögel.

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Wombat mit Nachwuchs

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Der Beweis, es gibt den tasmanischen Teufel

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Ein Teufel auf der Flucht, leider etwas zu schnell für mich:-)

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Abendstimmung

Das es hier soviele Tiere hat hatte allerdings auch den Nachteil das, Tische, Bänke, Barbecues und Kochmöglichkeiten vollgeschissen waren und es manchmal doch etwas unappetitlich war. Ein Possum samt Baby hab ich nachts auf der Damentoillette getroffen und die hatten dort ganz schön randaliert 🙂

Am zweiten Tag haben wir eine etwas anstrengendere Wanderung zu einem Gipfel (Bishop & Clerk) unternommen. Zwar ist er nur ca. 650m hoch aber dafür fängt man ja auch bei 0 an. Die letzten Meter hieß es dann auch noch klettern und oben angekommen war die Aussicht überragend…….. schlecht :-), praktisch gleich Null, wir standen mitten in den Wolken. Der Gipfel ist dank der Lage und der Meeresströmungen die meiste Zeit in Wolken gehüllt, da heisst es sich hinsetzen und warten, denn wenn es aufreisst dann ist die Aussicht wirklich genial. Der Abstieg, bzw. weitere Weg führte uns über die sognannten „Fossil Cliffs“, die Klippen hier bestehen zum größten Teil aus Fossilien.

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Auf dem Gipfel von Bishop & Clerk und Sicht gleich Null

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Aber wenn es mal aufreißt ist die Aussicht genial

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Im Hintergrund der Gipfel, mal nicht in Wolken

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Fossil Cliffs

Abends haben wir nochmal Ausschau nach einem weitern tasmanischen Teufel gehalten, diesmal aber ohne Erfolg und da wir müde waren ging es auch bald ins Bett.

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Relaxen in der Abendsonne

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Wo sind die Wale???

Bruny Island 27.-29.1.2014

Von Hobart aus ging es weiter Richtung Süden nach Bruny Island. Viel südlicher geht in Australien nicht mehr und zur Antarktis sind es auch nur ein paar 1000 km :-). Das hat man bereits an den Wassertemperaturen gemerkt, Bruny hat wunderschöne ellenlange Sandstrände aber Baden ist nur was für hartgesottene :-).

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Verdammt, ist das Wasser kalt 🙂

Am Anreistag haben wir noch eine 3 Stunden Wanderung, den „Fluted Cape Walk“ unternommen. Der Weg begann schön gemütlich und ging dann aber schweißtreibend steil nach oben. Dafür wurden wir wiedermal mit einer spektakulären Aussicht belohnt. Allerdings hätte das ganze nicht bei über 30℃ sein müssen 🙂

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Unterwegs auf Bruny Island

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The fluted cape

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Und die Belohnung ist ein toller Ausblick

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Wo geht's denn weiter?

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Unser Freund der Echidna, irgendwie erinnert er mich immer an Ronja Räubertochter "Wiesuuu denn bluus" 🙂

Der Startpunkt unser zweiten Wanderung, dem Labillardiere Peninsula Walk, am nächsten Tag lag im westlichen Teil von South Bruny und so mussten wir erstmal ca. 20 km unbefestigte Strassen fahren. Anfangs noch eine relativ gut befahrbare Schotterpiste wurde das ganze zum Schluss eher zu einem Weg für Allradfahrzeuge 🙂
Zum Glück schien heute mal nicht die Sonne, sonst wären wir wohl bei dieser Wanderung gebraten worden. Zum Schluss hat sich der Weg ziemlich gezogen und wir waren froh wieder am Auto zu sein. Bruny Island ist eigentlich für seine weißen Wallabys, Wale und Delfine bekannt. Leider hatten wir aber kein Glück bzw. für Wale war es auch die falsche Jahreszeit.

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Ein blue tongue lizard

Am nächsten Tag ging es mit der Autofähre wieder zurück aufs „Festland“ und weiter Richtung Maria Island.

Allerlei zu Australien

Und hier ein kleine Sammlung von Besonderheiten aus Australien.

Zuerst muss ich (Wolfgang) das Bier erwähnen. Ersten schweineteuer und zweitens nur im Karton als Dosen oder in Flaschen erhältlich. Zudem muss man extra in einen bottle shop fahren um an Alkohol zu kommen. Dafür gibt es dann immer einen Drive In :-).

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Australischer Kasten Bier (gibt es nur im Karton)

Weiter geht es mit dem rauchen, wieder schweineteuer und eine Marke findet man nur ganz ganz klein gedruckt auf den Päckchen. Fast alle Australier drehen selbst, da fertige Zigaretten unbezahlbar sind. Das abgebildete Paket kostet 50 $ = 32 € :-(. Also liebe Raucher: stark einschränken, oder bleiben lassen. Bei mir ist es bislang nur beim einschränken geblieben. Bei Wanderungen darf man wegen Waldbrandgefahr sowieso nicht rauchen.

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Tabak

Und jetzt noch ein paar Strassenschilder, eigentlich nicht lustig, da immer wieder Tiere überfahren am Straßenrand liegen, aber doch nett anzusehen :-).

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Achtung Echidna 🙂

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Achtung: Wallaby oder Känguru

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Achtung: ...........

Hobart 23.1. – 26.1.2014

Hobart, die Hauptstadt Tasmanien’s wurde uns von mehreren Leuten als „muss“ nahegelegt. Wir hatten nach den letzten Tagen im Zelt geplant uns wieder eine Cabin zu mieten ( naja hauptsächlich war das mein Wunsch 🙂 = Wolfgang). Das war relativ schwierig und wir konnten nur eine bekommen, die renovierungsbedürftig ist. Macht nix, dafür war das Teil fast 50% billiger.
Wir sind ein paarmal in die Stadt gefahren, aber so richtig toll fanden wir es nicht, das liegt sicher daran, dass wir inzwischen schon so viel gesehen haben, dass es nicht einfach ist uns zu beeindrucken.
Der Hafen ist schon toll, da Hobart um eine bucht herum gebaut wurde. Auch der Markt am Samstag ist sehenswert und nicht zu vergessen viele Kneipen und Restaurants am Salamanca Square.

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Hobart kleiner Hafen für die Segelboote


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Die Aurora Australis - Eisbrecher, der an der Rettung des im eis eingeschlossen Schiffs in der Arktis kurz vor Weihnachten beteiligt war


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Hobart Hafen für die grossen Schiffe 🙂


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Wie überquere ich eine Strasse korrekt 🙂

Mt. Fields National Park 22.1.2014

Im Nationalpark Mount St. Fields wollten wir ursprünglich länger bleiben, aber uns rennt die Zeit davon, da wir am 6.2. das Auto wieder zurück geben müssen und wir noch so viel auf Tasmanien nicht gesehen haben.
So haben wir nur einen Tag mit wandern einplant. Wir sind somit nur die kurze 3 Stunden Tour gelaufen, die zu den Russell Falls führt und dann gemütlich weiter durch schöne Wälder mit ziemlich grossen Bäumen führt.

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Russell Falls


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Davon gibt es eine ganze Menge

Lake St. Clair (Cradle Mountain), 19.-21.1.2014

Selbstverständlich wollten wir auch im berühmten Cradle Mountain / St. Clair Nationalpark wandern. Also sind wir vom Süden her in den Nationalpark gefahren, während die meisten Leute im Norden wandern gehen.
Am Besucherzentrum wurde uns neben dem kommerziellen Campingplatz ein weiterer empfohlen der nur 10 min zu Fuß weg war, dafür aber deutlich schöner gelegen und ausserdem umsonst :-).

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Lake St. Clair - Strand Zeltplatz


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Henry N. Brown im Zelt am Lake St. Clair

Netterweise gab es auch noch eine Gaskartusche vom Ranger gegen eine kleine Spende, da wir bereits vergeblich versucht hatten in verschiedenen Geschäften eine zu bekommen. Am Zeltplatz angekommen haben wir auch 2 Australier wieder getroffen die wir bereits im letzten Nationalpark kennen gelernt haben. Tasmanien ist halt doch klein 🙂
In der ersten Nacht hatten wir Besuch von einem Possum das uns gehörig erschreckt hat, zumindest mich (Katja), denn diesmal war das Vorzelt geschlossen, was das Tier aber nicht weiter gestört hat. Mich dafür umso mehr, als ich Nachts nichtsahnend den Kopf heb um zu gucken warum Wolfgang so raschelt, nur das es eben nicht Wolfgang war, und dann schauen mich 2 Augen, keine 10 cm entfernt von uns an 🙂
Am nächsten Tag ging es dann auf zu einer Tageswanderung auf den Mt. Rufus. Durch zum Teil dichten Regenwald mit den herrlichsten Grüntönen ging es dann auf 1400 m hoch.

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Unterwegs am Lake St. Clair


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Auf dem Weg zum Mt. Rufus


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Blick vom Mt. Rufus


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Gipfelkreuz Mt. Rufus. Henry N. Brown hat es auch geschafft 🙂

Oben angekommen wurden wir von einem eisigen Wind begrüsst. Und den beiden Australiern die den Weg in die andere Richtung gelaufen sind. Zurück am Zelt gab es nur noch kurz was zu essen und ein Bier für jeden, da wir nach 8h laufen erledigt und müde waren.
Am zweiten Tag sind wir ein Stück der letzten Etappe des Overlandtracks bis zum Echo Point gelaufen. Wir wären zwar gerne den kompletten Track gelaufen (6 Tage) aber dafür muss man sich frühzeitig, bis zu 6 Monaten vorher, anmelden und außerdem 200 $ pro Person extra bezahlen, das war uns dann doch zuviel.

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Echo Point - letzte Etappe des Overland Tracks


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Lake St.Clair

Abends haben wir dann noch Ausschau nach dem zweiten eierlegenden Säugetier, dem Platypus (Schnabeltier), gehalten. Leider ohne Erfolg. Das andere ist übrigens ein Echidna und zumindest den haben wir gleich mehrmals gesehen.

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Echidna, der sich nicht von uns stören liess


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Der gleiche immer noch am Ameisen fressen

Strahan 17./18.1.2014

Da der Zugang zu den Cradle Mountain von Norden her sehr überlaufen sein sollte, wie uns mehrere Wanderer berichtet haben, wurde kurzfristig umgeplant und wir sind an die Westküste in den malerischen kleinen Ort Strahan gefahren. Dort haben wir uns zum ersten mal eine „Cabin“ gemietet, im Prinzip eine Hütte auf einem Campingplatz mit Bett, Klo, Dusche und voll eingerichteter Küche. Zwei Tage haben wir es uns gut gehen lassen, den Ort besichtigt, wobei es neben einer schönen Holzschnitzerei und dem Hafen nicht viel zu sehen gibt. Also ein Ort, der optimal ist, wenn man Ruhe sucht.

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Strahan Hafen und Stadtzentrum

Walls of Jerusalem Nationalpark 14.1. – 16.1.

Morgens ging es mit dem Auto los Richtung Nationalpark „Walls of Jerusalem“. Frisch gestärkt nach einem Tag Pause freuten wir uns auf unseren nächsten Bushwalk. Hier wurde allerdings in einem Reiseprospekt gewarnt das dieser Park nur von erfahrenen Leuten begangen werden soll. Wir dachten uns, so schlimm kann es gar nicht sein. War es auch nicht, aber es war definitiv kein Spaziergang 🙂 und bei schlechterem Wetter kann es sicherlich auch mal ungemütlich werden.
Die erste Etappe sollte ca. 2-3 h dauern, da wir erst mittags am Nationalpark angekommen sind war uns das ganz recht. Kaum losgelaufen haben wir aber schon die ersten Leute getroffen die meinten wir sollen unbedingt weiterlaufen, da die zweite Campingmöglichkeit viel schöner ist. Der erste Teil des Weges war nicht besonders spektakulär, es ging einfach nur stetig auf steinigem Pfad, schweißtreibend bergauf. Als wir am ersten Zeltplatz ankamen war es 4h später und bereits 17:30 Uhr, so das wir uns erst nicht sicher waren ob wir wirklich weiter laufen sollten. Da uns ein anderes Pärchen versicherte das es nur 1h bis zum nächsten Platz wäre und es hier momentan bis 21 Uhr hell ist sind wir weitergelaufen und haben es nicht bereut. Zum einen wurde der Weg deutlich einfacher, da wir größtenteils durch Feuchtgebiete gelaufen sind und dort überall Holzplanken zum Schutz der Natur liegen, zum anderen haben sich langsam immer mehr Wallabys gezeigt, die erst gegen Abend munter werden. Außerdem hatte sich das ganze Landschaftsbild verändert und man hatte manchmal das Gefühl durch einen Garten zu laufen und nicht irgendwo in der Wildnis.
Am nächsten Tag haben wir erstmal unser Zelt und den größten Teil unser Ausrüstung am Platz gelassen und sind auf den Mount Jerusalem gestiegen. Auf halbem Weg hat das Wetter plötzlich umgeschlagen und wir haben ein Gefühl dafür bekommen wie ungemütlich es werden kann in Tasmaniens Bergen, die übrigens aber nur max. 1500 m hoch sind 🙂
Wieder zurück am Zelt hat auch wieder die Sonne geschienen und wir könnten in Ruhe unsere Sachen packen. Die nächste Herausforderung stand an. Auf unserer Karte waren zwei verschiedene Wege eingezeichnet aber keine Verbindung dazwischen. Da es aber so aussah als ob man queren könnte und uns das auch noch von anderen bestätigt wurde haben wir es probiert und sind ca. 2 km querfeldein gelaufen. Dabei hatten wir unsere erste Begegnung mit einer Schlange. Diese hatte uns zwar schon gehört und war dabei sich davon zuschlängeln aber irgendwie war es trotzdem ein komisches Gefühl zu wissen, die Viecher gibt es wirklich und sie können tödlich sein, es gibt hier aber überall Antiseren.
Nachdem wir auf den anderen eingezeichneten Weg getroffen sind haben wir schon etwas aufgeatmet. Wir haben es geschafft, unseren ersten richtigen Bushwalk, ohne Weg und Markierung 🙂
Unser Zelt haben wir diesmal an einem See aufgeschlagen, weit und breit keine Menschenseele außer uns und leider unzähligen Bremsen oder sowas ähnliches. Nach eine kurzen Erfrischung im See hieß es ausruhen und die Seele baumeln lassen. Was zumindest bei mir nur solange funktionierte bis die nächste Schlange ca. 10 cm von mir entfernt unter der Wurzel auf der ich saß hervorkam. Klar greift sie normalerweise keinen Menschen an aber zu wissen das Wolfgang und ich abwechselnd auf diesen Wurzeln saßen und die Schlange wahrscheinlich die ganze Zeit direkt an unseren Füßen war hat mich dann doch ziemlich erschreckt. Auf jeden Fall hab ich mich danach lieber ins feuchte Moos gesetzt, wo mich nichts überraschen konnte.
Nachts kam die nächste Aufregung, Wolfgang weckte mich mitten in der Nacht und siehe da wir hatten drei tasmanische Teufel an unserem Zelt. Da die Tier nachtaktiv sind und nicht mehr so häufig vorkommen können wir uns wohl glücklich schätzen welche in freier Wildbahn zu sehen. Ok, nicht ganz unschuldig daran war ein kleiner Beutel in dem wir unseren Müll gesammelt haben und an den sie unbedingt ran wollten. Nachdem wir den Beutel in unser Zelt geholt haben wurde noch kurz versucht von der Rückseite daran zu kommen und dann haben sie sich verzogen. Einige Zeit später sind wir wieder hochgeschreckt weil einer der vielen abgestorbenen (über 1000 Jahre alten) Bäume umgestürzt ist. Alles in allem also eher eine unruhige aber spannende Nacht 🙂
Am letzten Tag sind wir dann in 3 h und mal mehr mal weniger weglosem Gelände wieder an unserem Auto angelangt und haben unterwegs unsere dritte Schlange getroffen. Angeblich gibt es Australier die in ihrem ganzen Leben noch keine gesehen haben. Eine Nacht haben wir danach noch im Zelt auf einem Campingplatz verbracht. Jetzt haben wir uns aber nach all der Wildnis eine Cabin auf dem nächsten Campingplatz für 2 Nächte gemietet. Deutlich teurer natürlich als ein Zelt aber nach 9 Tagen nur im Zelt muss dieser Luxus mal sein 🙂

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Im Walls of Jerusalem Nationalpark

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Die Walls

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Unterwegs im Nationalpark

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Das ist wirklick mitten in der Wildnis 🙂

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Der erste Zeltplatz

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Auf dem Mount Jerusalem

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Wir haben nicht immer schönes Wetter…

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…. aber meistens 🙂

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Am Lake Ball

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einfach nur schön

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1000 – 2000 Jahre alte tote Bäume

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Unsere zweite Übernachtung mit Schlange und Teufel 🙂

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Dies ist kein moosbewachsener Stein, sondern eine Art Koralle. Und wirklich quietschgrün.

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Wo soll denn hier der Weg sein?

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Ein bisschen Luxus muss dann auch mal sein :-