Letzer Artikel aus Neuseeland

Leider hat es nicht geklappt das wir wie geplant mit den Hektor Delfinen schwimmen können. Das Meer war zu aufgewühlt vom Sturm am Tag vorher und wir mussten die Sache abblasen.
Gestern haben wir Maike und Leo nochmal getroffen, 2 junge Leute aus Erlangen, die wir in Auckland kennengelernt haben und die wir auch zwischendurch mal in Waitomo wiedergesehen haben.
Sie begleiten uns morgen nach Christchurch und so können wir das Zelt und alle Sachen die wir nicht mehr brauchen oder nicht zurück nach Deutschland nehmen wollen sinnvoll weiter geben.
Unsere Rucksäcke sind fertig gepackt und jetzt geniessen wir noch ein bisschen die Abendsonne. Morgen gebt es dann nach Christchurch, von wo aus wir am nächsten Tag nach Auckland fliegen und in aller herrgottsfrühe geht’s am Tag darauf über Sydney und Abu Dhabi zurück nach Frankfurt wo wir vor 5 Monaten gestartet sind.
(Ob und) wann wir wieder losfliegen werden wir euch auch hier wieder mitteilen, schließlich wollen wir ja noch Löwen, Giraffen, Nilpferde, Echsen, Wale,…. sehen :-):-)
Aber jetzt freuen wir uns erstmal darauf euch alle wieder zu sehen, frische Klamotten, ein Weizenbier, eine ordentliche Brotzeit und und und.

Allgemeines zu Neuseeland

Hier mal eine Zusammenfassung was uns besonders aufgefallen ist:

– Waschmaschinen: es scheint auf jedem Campingplatz und in jedem Hostel die gleichen zu geben. Nur ist uns ein Rätsel wie zum Teufel in gerade mal 20 Minuten und meistens bei kaltem Wasser die Wäsche sauber werden soll. Was sie auch definitiv nicht wird, nicht mal frisch riechen tut sie hinterher. Wie waschen die Menschen hier ihre Wäsche???? Übrigens gilt das gleiche für Australien.

– Warnhinweise: manchmal meint man man wäre in der USA :-), vor jeder Kurve auf den Highways steht die empfohlene Geschwindigkeit, an jeder Hängebrücke steht wie viele Leute maximal drauf dürfen und in jedem Informationszentrum steht wie gefährlich die Wanderungen sind und welche Ausrüstung man braucht. Wurden hier soviel schlechte Erfahrungen mit dummen Touristen gemacht?

– öffentliche Toiletten: gibt es mindestens in jedem Ort, sind meistens erstaunlich sauber, immer mit Toilletenpapier und vor allem umsonst, ein echtes Plus.

– Kosten: Definitiv teurer als Australien. Das hat eigentlich jeder gesagt den wir getroffen haben. Auch die Australier :-), und Australien ist schon schweineteuer. Dazu kommt, dass man praktisch nie auf eigene Faust zu den Highlights kommt, sondern immer bei der einen Agentur buchen muss, die die Lizenz dafür hat, und dann sind die Preise gesalzen. Mein Eindruck (Wolfgang), man muss aus jedem Touristen raus holen was geht, da ansonsten hier kein Geld zu verdienen ist. Junge Leute verlassen Neuseeland Richtung England oder englischsprachige Länder. Und dass so viele Leute nach Auckland ziehen, kommt wohl auch nicht aus dem Nichts. Da wo die Landschaft am schönsten ist, lebt praktisch keine alte Sau. Die riesengrossen Farmen werden meist nicht vom Besitzer sondern von Angestellten bewirtschaftet, was wohl daran liegt, dass keiner der etwas Geld hat, im Nirgendwo leben möchte.

– Kiwis: Sind leider ziemlich verschlossen oder haben einfach die Schnauze voll von den ganzen Touristen. Auf jeden Fall sind wir in Tasmanien viel leichter mit Einheimischen ins Gespräch gekommen als hier. Und der Vogel (der Kiwi) hat sich leider auch versteckt.

– Tiere: es gibt an Land praktisch nur Vögel, abgesehen vom Possum, das aus Australien eingeführt wurde. Das hat sich aber so stark vermehrt, dass es zur grössten Plage in Neuseeland geworden ist. Man spricht von 30 bis 70 Millionen (genau gezählt hat wohl noch keiner). Die possierlichen Tiere haben keine natürlichen Feinde und fressen mit Vorliebe Vogeleier so dass die einheimischen Vogelpopulationen stark bedroht sind. Nette Story nebenher; wenn ein Neuseeländer auf der Strasse ein Possum sieht, dann hält er gerade drauf und versucht das Tier zu überfahren – das ist echt so!
Die einzigen Tiere auf die man wirklich verzichten könnte gibt es en masse, Sandflies. Meistens hat man nicht mal die Chance sich mit irgendwas einzusprühen. Kaum aus die Auto gestiegen hat man schon mindestens 5 Bisse die tierisch jucken. Keine Ahnung wie man es hier länger aushält oder ob die Viecher trainiert sind nur europäisches Blut zu trinken.
Dafür haben wie aber immerhin jede Menge Delfine und Robben gesehen und das war sozusagen inklusive 🙂

– Deutsche: Sie sind überall. Scheinbar ist Deutschland momentan leer denn man hört hier mehr deutsch als englisch. Was die Menge an ganz jungen deutschen (grad mit dem Abi fertig) dazu bewegt nach Neuseeland zu fliegen ist mir ( Wolfgang) nicht klar. Hier ist alles richtig teuer, man darf praktisch nirgends wild campen und die Attraktionen müssen eh alle nochmal extra bezahlt werden. Und dann fährt man auch noch mal locker 5000 bis 6000 km mit dem Auto oder Camper, das Geld wäre anderswo besser angelegt und bei der Strecke könnte man in z.B. in Europa richtig weit kommen. Naja, ist auch egal, auf alle Fälle sind hier alle Abiturienten anzutreffen, gehört wohl heutzutage einfach dazu.

– Wanderwege: Leider für unseren Geschmack zu gut ausgebaut. Manchmal wäre weniger mehr. Man kann die Wege ausnahmslos als Spazierwege bezeichnen. Für den Großteil der Touristen aber wahrscheinlich genau richtig, raus aus dem Camper, ein paar Schritte gelaufen, Attraktion fotografiert und dann schnell weiter, sonst schafft man in 3 bis 4 Wochen das grosse Neuseeland einfach nicht.

– Landschaft: Definitiv sehr Abwechslungsreich. Von Vulkane über Geysiere hin zu Traumstränden, Fjorden und Berge. Hier ist für jeden was dabei. Dass diese abwechslungsreiche Landschaft auf den beiden Inseln anzutreffen ist, ist schon toll, aber man muss dafür auch mehrere tausend Kilometer fahren, so dass sich das Ganze relativiert. Ich (Wolfgang) würde sagen, dass man das gleiche in Europa finden kann, wenn man die für Neuseeland nötigen km in Europa zurücklegt, somit nicht wirklich so einzigartig.

– Verkehr: Lkws dürfen hier 100 fahren und sie tun es auch. Wenn dann so ein Monstertruck von hinten angeschossen kommt kann einem schon mal Angst und Bange werden. Im Internet haben wir oft davon gelesen wie rücksichtslos die Neuseeländer fahren, das entspricht nicht der Wahrheit. Sie halten bei Zebrastreifen, überholen meist sehr rücksichtsvoll und halten sich fast zu 100 Prozent an die Geschwindigkeitbegrenzungen.

– Internet: Free-Wifi ist praktisch nicht verfügbar und wenn doch dann hat man nur wenige Minuten oder wenige MBs frei. Ansonsten muss man richtig viel zahlen, das geht bei einer halben Stunde für 5 Dollar los.

– Städte: Nicht wirklich was besonderes. Es wird immer mit historisch und so weiter geworben, aber wo sollen denn die alten Gebäude her kommen? Auckland möchte eine kleine Form von Melbourne sein, kann aber bei weitem nicht mithalten. Wellington ist ganz nett, aber als Hauptstadt kommt es nicht mal an Hobart ran. Alles andere ist eh viel zu unbedeutend um überhaupt erwähnt zu werden, deshalb wohnen ja auch 30 % der Neuseeländer in Auckland und weitere fast 500 000 in Wellington. (Katja: wahrscheinlich haben wir einfach zuviel Orte gesehen und große Fans von Städten waren wir beide noch nie. Übrigens Christchurch haben wir uns nicht angeschaut, denn hier sind sie immer noch mit dem Wiederaufbau nach dem schweren Erdbeben beschäftigt und wir wollten keinen Katastrophentourismus).

Wolfgang: Wahrscheinlich hört sich alles relativ negativ an, aber irgendwie hat Neuseeland aus meiner Sicht vieles falsch gemacht. Anstatt die Zahl der Touristen zu reduzieren (dafür gibt es ja jede Menge Beispiele, wie das gehen kann), holt man soviel wie möglich ins Land und bereitet alles so wunderbar auf, dass alle glücklich und zufrieden sind. Man hatte in ganz Neuseeland nie das Gefühl, dass irgendwas schief gehen könnte, oder dass man verloren geht. Alles ist hier Top gepflegt, ultrasauber, so dass es einem wirklich auffällt, wenn das Gras am Straßenrand mal nicht auf englische Maße zurecht gestutzt ist.
Kann mir bitte eine/einer erklären warum sie/er Neuseeland so grandios gefunden hat??? Die Landschaft im Süden ist schön, keine Frage, aber ich hatte kein einziges mal das Gefühl, etwas einzigartiges zu sehen. Berge, Gletscher, Strände, Wald, Buschland, Prärie und was es sonst noch alles so gibt, wir haben alles schon gesehen.
Nicht das uns jetzt einer falsch versteht, Neuseeland ist schön und man kann es sich auch schon mal anschauen wenn man schon mal in der Nähe ist, nur hatten wir nicht das Gefühl das es so was besonderes ist. Vermutlich sind wir einfach ein paar Jahre zu spät dran und zuviel oder falscher Tourismus kann Ländern nunmal leider schaden.
Und nun eine allerletzte Anmerkung: Gerade war ich nochmal draussen und hab die Milchstraße gesehen, aber es ist halt ein Unterschied, ob man diese an einem einsamen Strand vom Zelt aus sieht (was in Neuseeland nicht geht), oder vom Campingplatz aus umgeben von vielen riesengrossen anderen Campern.

Franz Josef und Fox Glacier, 12./13.3.14

Weiter in südlicher Richtung haben wir die beiden Gletscher, Franz Josef und Fox angepeilt.
Unterwegs haben wir noch einen kurzen Zwischenstopp bei den Pancake Rocks eingelegt. Man muss nur ein paar Meter laufen und hat einen schönen Blick auf die bizarren Felsformationen.

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Interessante Felsformationen


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Die Pancake Rocks

Die beiden Gletscher sollen zu den Highlights in Neuseeland gehören, schon deshalb mussten wir dorthin. Zuerst stand der Franz Josef (benannt nach einem Österreichischen Kaiser) auf dem Programm. Da man beide Gletscher nicht auf eigene Faust betreten kann und wir eine geführte Tour nicht mitmachen wollten, sind wir vom Parkplatz zu Fuß zum Aussichtspunkt gelaufen. Der Weg war mal wieder so gut präpariert, dass man sogar in Schlappen dort hoch kommt und dementsprechend gross war der Andrang. Wir also munter drauf los gelaufen und ziemlich gespannt auf den grossartigen Gletscher. Als dieser dann ins Blickfeld kam war die Enttäuschung gross, sowas gibt es auch haufenweise in unseren Alpen. Und wer schon mal den Perito Moreno gesehen oder über den Aletschgletscher gelaufen ist, der kann nur über die Touristen, die sich diese Gletscher ansehen und zum Teil noch ein Heidengeld dafür ausgeben, lachen. Es werden auch Helirundflüge angeboten, so dass die armen Fußgänger alle 2-3 Minuten von einem Hubschrauber in ihrer Ruhe gestört werden. Fazit: Franz Josef Gletscher kann man vergessen.

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Spiegelung im See


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Und nochmal etwas dramatischer 🙂


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Franz Josef Gletscher


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Hmm, wo bitte sollen hier Steine bzw. Eis runterfallen??? Die Wand ist min. noch 500m entfernt


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Wir haben es kapiert, nicht hinter die Absperrung treten 🙂

Also weiter zum Fox Gletscher, der nur 23 km weiter zu finden ist.
Aber auch dort Hubschrauber, wenigstens war der Weg etwas anspruchsvoller. Als wir dann den Gletscher gesehen haben, der nächste ‚Schock‘, die Touristen, die eine Gletschertour gebucht hatten, liefen doch tatsächlich in aus dem Eis geschlagen Stufen über den Gletscher. Die Guide’s hatten nicht’s besseres zu tun als die Stufen nachzubearbeiten, damit ja keiner ausrutscht. Von wegen abseilen etc., nein, die Wege sind so perfekt ins Eis geschlagen, dass es ein Spaziergang ist.

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Sorry, aber das mussten wir einfach fotografieren. Sicherlich sieht's ganze bei Schneeschnelze anders aus


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Der Fox Gletscher


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Bergführer beim Eis präparieren


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Herr der Ringe lässt grüssen

Fazit: Wer noch nie einen Gletscher gesehen hat kommt auf der ganzen Welt nicht so einfach zum Ziel und vermutlich waren die beiden Gletscher auch mal beeindruckend aber auch in Neuseeland schmelzen die Gletscher. Einzigartig ist wohl wie schnell sie sich bewegen, angeblich bis zu 5 m am Tag.
Würde man den ganzen Trubel um die beiden Gletscher reduzieren und sich die tausend Warnungen sparen wäre es ein netter Spaziergang gewesen, so war es für uns aber eine grosse Enttäuschung.

Blenheim 4.3. – 5.3.2014

Nachdem es in Kaikoura so stürmisch war und der Wetterbericht für die nächsten Tage keine Besserung vorhergesagt hatte, sind wir weiter Richtung Norden nach Blenheim aufgebrochen. In der Nacht hatte es in den Bergen um Kaikoura einen Sturm gegeben und dieser hat dafür gesorgt, dass die berge am Morgen mit Schnee überzogen waren. Ja Schnee obwohl hier Sommer ist und die Berge gerade mal 1700 Meter hoch sind.

Auf dem Weg nach Blenheim haben wir unterwegs einige Male angehalten, da das stürmische Meer so toll aussah. Beim aussteigen hat man erst gemerkt, wie windig es war und Katja wäre beinahe umgeblasen worden.

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Es wurde immer stürmischer

Unterwegs gab es dann nochmal die Möglichkeit Seehunde zu sichten, das konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen.

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Seehund Nummer X


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Und noch mal Sturm, weil's so schön war


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Ein kleiner Seehund, gerade aus dem stürmischen Wasser geklettert


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Wasserfall, bei dem sich im Winter die kleinen Seehunde aufhalten

Kaikoura 1.3.-3.3.14

Angekommen auf der Südinsel von Neuseeland in Christchurch haben wir in einem Guesthouse in der Nähe des Flughafens übernachtet, da wir am nächsten Morgen unseren Campervan auch in der Nähe des Flughafens abholen mussten.
Die Abholung ging reibungslos vonstatten und wir sind auch gleich los gefahren. Der Van ist relativ klein, im Vergleich zu den Monstern, die in Neuseeland unterwegs sind, und fährt sich fast wie ein Auto. Nur diesmal hatten wir keine Automatik und es ist schon ein bisschen gewöhnungsbedürftig mit der linken Hand zu schalten :-).

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Unser Campervan

Da Katja unbedingt Wale sehen wollte sind wir in Richtung Norden nach Kaikoura gestartet. Kaikoura ist eine kleine Stadt, bei der sich alles um Walbeobachtungen dreht. Dafür gibt es einen einfach Grund, einige Pottwale halten sich hier das ganze Jahr über auf, da das Meer nahe bei der Küste sehr tief ist. Kaikoura ist der einzige Ort in ganz Neuseeland, wo man Wale das ganze Jahr über beobachten kann. Wir haben dann auch gleich für den nächsten Tag eine Tour für den späten Nachmittag gebucht, die leider wegen zu viel Wind abgesagt wurde. Aber wir haben nicht verzagt und gleich für den nächsten Morgen um 7 Uhr die nächste Buchung vorgenommen. Leider wurde auch diese Tour, wie auch alle weiteren für den Tag abgesagt. Grund war ein Sturmtief, das wir auch deutlich zu spüren bekommen haben. Es hat geregnet, gewindet und wurde empfindlich kalt, sogar den Heizlüfter im Camper mussten wir anschalten um nicht zu frieren.
Da wir wieder nicht zur Walbeobachtung raus fahren konnten, haben wir uns für eine kleine Wanderung Richtung Seehundkolonie entschieden. Es war zwar sehr windig, aber der Weg war schön und wir haben viele Seehunde gesehen, den ersten hätte ich fast übersehen und wäre beinahe drauf getreten, so nahe am Weg sonnen sich die Viecher :-).

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Bucht in Kaikoura

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Der erste Seehund

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Mehr Seehunde

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Und noch einer

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Ohau Bucht in Kaikoura

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Blick von oben auf die Ohau Bucht

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Katja und der Wind 🙂

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Es braut sich was zusammen über unserem Campingplatz

New Plymouth 20. bis 22.2.

New Plymouth als Zwischenstation hatten wir ausgewählt, da der Mount Taranaki schnell zu erreichen ist.

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New Plymouth

Die Tour auf den Gipfel und wieder zurück sollte laut Beschreibung 8 bis 10 Stunden dauern, so dass wir bereits um 5:30 Uhr aufgestanden sind und um 7:20 Uhr die Tour starten zu können. Anfangs war alles noch ganz einfach, mit geteerten Wegen und Holztreppen, aber nach Ca. 2 Stunden ging es dann auf feinkörnigem Geröll weiter um schlussendlich in einem gekracksel über grosse Steine zu enden. Wir waren zwischenzeitlich am überlegen umzukehren, haben uns dann doch durchgerungen bis nach oben zu steigen. Leider war die Aussicht nicht die beste, wir haben nur Wolken gesehen. Die Tour war wirklich ziemlich anstrengend und beim Abstieg haben uns die Knie weh getan und die Muskeln waren etwas müde :-).

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Mount Taranaki, 2548m


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Mount Taranaki und der vor uns liegende Weg


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Über den Wolken


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Henry N. Brown hat es fast geschafft


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Katja hat noch Reserven, die für den Abstieg bitter nötig waren


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Leider haben wir nur Wolken zu sehen bekommen


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Und nochmal Wolken, die waren aber wirklich beeindruckend


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Geschafft 🙂


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Der Krater am Gipfel ist das ganze Jahr mit Schnee gefüllt


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Zuletzt ist der Mount Taranaki 1755 ausgebrochen, also kein Grund zur Sorge

Da wir vom Vortag noch ziemlich fix und alle waren, stand heute der Besuch eines der angepriesenen Gärten auf dem Programm. Wir haben uns für den Pukaiti Garten entschieden, da uns dieser als sehr ursprünglich erschien. Etwas ausserhalb von New Plymouth gelegen, war der Garten nicht so einfach zu finden. Es stand dann auch nur ein Auto auf dem Parkplatz, scheinbar gehören Gärten nicht zu den Top Attraktionen :-). Der Garten selbst ist eigentlich nicht als solcher zu bezeichnen. Das Gelände umfasst 350 Hektar (habe mich nicht verschrieben) und ist zum Großteil Regen- bzw. Urwald. Der eigentliche als Garten angelegte Teil ist mit 500 Rododendron Arten bepflanzt, die leider zurzeit nicht blühen.

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Der sogenannte Garten


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Einer der zahlreichen Wege


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Ein uralter wunderschöner Baum


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Hier sieht es eher aus wie ein Garten

Wellington 18. bis 20.2.

Nachdem wir den relativ langen Weg nach Wellington hinter uns gebracht hatten wurde am nächsten Tag nur gefaulenzt.
Da uns viele Leute empfohlen hatten unbedingt ins „Te Papa Museum“ gehen zu müssen (das ist übrigens eine der wenigen Attraktionen in Neuseeland die kostenlos ist) sind wir mit dem öffentlichen Bus in die Stadt gefahren. Unser Campingplatz lag etwas ausserhalb, da in der Stadt alle Unterkünfte sauteuer sind.
Das Museum ist wirklich empfehlenswert, man er fährt viel über die Geschichte Neuseelands und der Maori. Nach 4 Stunden waren wir aber so geschafft, dass wir aufgeben mussten. Man braucht mehrere Tage um alles, was das Museum zu bieten hat, abzudecken.
Wir sind dann noch ein bisschen am Hafen entlang gebummelt, haben was gegessen und ein Weizen getrunken :-).
Wellington ist ne schöne Stadt, aber für uns nichts was uns vom Hocker haut. Verglichen mit den verschiedenen Häfen, die wir bislang gesehen haben kann Wellington nicht mithalten. Auch die Häuser geben nicht viel her, was aber wohl an dem nicht allzu lange zurück liegenden Erdbeben liegt.

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Wellington

Tags darauf ging’s dann morgens los Richtung New Plymouth.

Tongariro Nationalpark 15. – 17.2

Ein bisschen südlicher gelegen als Rotorua ist der Tongariro Nationalpark, den wir am nächsten Tag angesteuert haben. Wir haben einen schönen Campingplatz gefunden, bei dem auch so ziemlich alles funktioniert, nur Geschäfte gibt es weit und breit keine, so dass wir ohne Bier und nur mit Dosenfutter auskommen mussten.
Am ersten Tag haben wir die laut Reiseführer schönste Eintagestour in Neuseeland in Angriff genommen, den Tongariro Alpine Crossing Track.

Kleine Anmerkung am Rande für alle Herr der Ringe Fans: Im Tongariro Nationalpark wurden die Dreharbeiten für Mordor durchgeführt, manchmal sah es auch wirklich so aus und man meinte schon irgendwo gleich einen Hobbit oder Ork zu sehen. Der Ngauruhoe Vulkan ist der Schicksalsberg in den Filmen und sieht ziemlich beeindruckend aus, fehlt nur noch das allsehende Auge :-).
In dem ganzen Gebiet gibt es immer noch vulkanische Aktivität, so dass man schon mit einem etwa mulmigen Gefühl durch läuft. Insbesondere wenn es an manchen Stellen auf einmal stärker raucht.

Da der Track kein Rundweg ist, mussten wir uns mit dem Bus zum Startpunkt bringen lassen und wurden dann am Ende wieder abgeholt. Am Vortag war das Wetter noch recht bescheiden, aber wir hatten mal wieder Glück und hatten die meiste Zeit Sonnenschein. Der Weg selbst war von vorne bis hinten sehr gut präpariert, so dass man manchmal das Gefühl hatte auf einer Wanderautobahn unterwegs zu sein. Es waren auch unheimlich viele Touristen unterwegs, so dass man dauern überholen musste bzw. überholt wurde. Das Panorama war wirklich schön, wurde aber aus meiner Sicht (Wolfgang) durch die vielen Menschen ziemlich kaputt gemacht. Wenn du nur auf Leute achten musst, die nur unzureichend ausgerüstet sind und nicht wirklich wissen, wie man eine 8 Stunden Wanderung in alpinem Gebiet angeht, dann wird der Eindruck ziemlich geschmälert. Bislang habe ich von Neuseeland den Eindruck, dass man für alle Sehenswürdigkeiten den Touristen so viel Geld wie möglich aus der Tasche ziehen will und dazu leider auch noch so viele Touristen wie möglich ins Land zu bekommen. Und Touristen gibt’s zuhauf, aber wir gehören ja auch dazu :-). Aber jetzt zurück zur Tour. Wirklich alpin war das ganze vielleicht auf 20 Metern, ansonsten fast ein langer Spaziergang mit toller Aussicht. Die 900 Höhenmeter haben wir beide jedenfalls nicht wirklich realisiert. Die angegebenen 8 Stunden haben wir dann unterboten, was vielleicht an dem ganzen Gedränge lag und wir somit schneller als normal gelaufen sind.

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Am nächsten Tag haben wir beschlossen nur eine kleine Tour zu Unternehmen, die wir direkt am Campingplatz starten konnten. Diesmal waren wesentlich weniger Leute unterwegs und wir konnten unser gewohntes Tempo laufen. Der Weg war allerdings so gut präpariert, dass man den Eindruck gewinnen könnte, dass er für Fusskranke gebaut wurde. Man versucht scheinbar alle Wege für alle Touris, egal ob Jung oder alt, Fit oder unfähig zu laufen, auszubauen. Die Landschaft war wieder sehr schön und die Aussicht auf die umliegenden Vulkane toll.

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Für alle Interessierten, hier auch ein Artikel aus dem bergzeit Magazin zum weiterlesen und weiterträumen.

Launceston 3.2. – 6.2.2014 (letzte und erste Station in Tasmanien)

Den ersten Tag haben wir uns ausgeruht und gut eingekauft und gekocht. Eine Sehenswürdigkeit stand noch auf unserer Liste für Launceston, das Dorf Grindelwald; das heisst wirklich so und liegt nur 10 km nördlich von Launceston. Ein australischer Supermarkt Tycon war wohl so von der Schweiz angetan (hat sehr oft dort Urlaub gemacht), das er hier ein ganzes Dorf im schweizer Stil nachgebaut hat. Dort angekommen war alles aber sehr bescheiden, ein paar Häuser hat man versucht im Stil den schweizerischen nachzuempfinden, was mal weniger, mal besser gelungen ist. Die Shops jedenfalls bieten absolut nicht schweizerisches, so dass unser Besuch nach ein bisschen kucken und einem Cappuccino beendet war. Ein bisschen kitschig war es schon, aber die kurze Fahrt war es wert.

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Sind wir in der Schweiz ???

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Man kommt sich ein bisschen vor wie im Europapark

Morgen geht es noch einmal in das Hostel, in dem wir Silvester verbracht haben, zu einen, weil es so schön war, zu anderen um die Leute nochmal zu sehen.
Am 6.2. müssen wir das Auto wieder abgegeben (hoffentlich klappt das ohne Zusatzkosten, denn durch die vielen unbefestigten Strassen ist alles ziemlich dreckig geworden) und dann geht’s am gleichen Tag weiter nach Auckland, Neuseeland.

Freycinet National Park 1./2.2.2014

Für Freycinet, eine Halbinsel an der Ostküste, waren drei volle Tage eingeplant. Freycinet ist die Touristenhochburg in Tasmanien, vor allen Dingen wegen der Wineglass Bay, die zu den 10 schönsten Stränden der Welt gezählt wird. Wir hatten geplant erst mal einen Abend auf dem offiziellen Campingplatz zu relaxen, das ging aber nicht, da ausgebucht. Somit hatten wir zum ersten mal in Tasmanien gemerkt, dass es auch touristisch zugeht :-).
Der freundliche Ranger hat uns dann empfohlen noch zur Wineglass Bay zu laufen um dort zu campen.dort gäbe es sogar ein Plumpsklo :-), aber kein Wasser (nur Meerwasser hat es zu genüge :-)). Also haben wir uns umsortiert und sind los gelaufen. Auf dem ersten Teil des Weges waren wir noch sehr skeptisch, denn viel Chinesen und Tagestouristen (Chinesen sind keine Touristen sondern eine Plage, nehmen auf nichts und niemand Rücksicht …) waren unterwegs zu einem Aussichtspunkt auf die Wineglass Bay. Nach dem Aussichtspunkt waren wir dann aber ganz alleine unterwegs, nur vereinzelt sind uns Leute entgegen gekommen, die den Tag am Strand verbracht hatten; dieser ist nur zu Fuß oder per Boot zu erreichen. Die Bucht selbst ist schon recht nett anzusehen, wir hatten aber ähnlich schöne Strände schon vorher gesehen, so dass wir der Meinung waren, dass man andere Strände in Tasmanien auch in die Liste der 10 schönsten weltweit aufnehmen müsste. Den ganzen Strand hatten wir für uns alleine und am Ende angekommen mussten wir uns den schönen Campingplatz nur mit 6 anderen Leuten teilen.

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Aussicht auf die Wineglass Bay

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Einer der schönsten Strände weltweit, und ganz für uns alleine

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Panorama

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Sonnenuntergang in der Bay

Nachts im Zelt wurde es dann wieder mal spannend. Zuerst ist ein Pandemelon vor unserem Zelt aufgetaucht. Ich (Wolfgang) bin todesmutig 🙂 mal raus zu dem Tier und siehe da, es war überhaupt nicht ängstlich und ich konnte es sogar streicheln. Katja kam dann auch raus und auch sie konnte es streicheln.

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Zutrauliches Pademelon

Später in der Nacht gab es dann nochmal Aufregung in den Zelten der Australier. Ein Possum hatte sich das Zelt des einen als Mahlzeit ausgesucht und war durch nichts davon abzubringen. Nach einer halben Ewigkeit hatten es unsere Nachbarn dann doch geschafft das Zelt zu schützen und das Possum ist abgezogen.
Am Morgen haben wir uns dann umentschieden, da wir beide ziemlich kaputt vom Laufen und Zelten waren. Die Tour wurde abgekürzt und wir sind zurück zum Auto, was aber auch eine gefühlte Ewigkeit gedauert hat.

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Spuren im Sand

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Ein letzter Blick zurück

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Ein Einsiedlerkrebs

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Bärenhunger 🙂 (nein das ist keine Schleichwerbung für irgendwen)

Unterwegs sind wir zum fünften mal dem australischen Pärchen begegnet, die wir praktisch in jedem Nationalpark vorher mindestens einmal getroffen hatten. Irgendwie komisch, dass man auf einer Insel, die fast so gross wie Bayern ist, die gleichen Leute beim wandern zu den einsamsten Plätzen gleich mehrfach trift.
Die beiden Wanderungen waren schön, aber nicht so spektakulär, wie andere vorher, aber definitiv eine Empfehlung wert.
Da wir beide sehr müde waren und wir eine Dusche und ein richtiges Bett wollten, sind wir noch fast 200 km nach Launceston gefahren und haben einen schönen Campingplatz etwas ausserhalb gefunden, wo wir uns wieder eine Cabin gemietet haben die sehr günstig und schön ist. Die Dusche war wunderbar und das Bett vorzüglich :-).