Bereits in Nepal haben wir von einem Einheimischen aus Tasmanien den Tip bekommen auf jeden Fall nach Maria Island zu fahren. Das besondere an der Insel ist, das die ganze Insel ein Nationalpark ist. So müssen die Autos auf dem „Festland“ bleiben. Auch Hotels, Restaurants oder Einkaufsmöglichkeiten gibt es nicht, alles was man braucht muss man mitbringen. Entsprechend sind hier vor allem viele Tagesausflügler.
Die Fähre legt in Triabunna ab, wo wir auch die Nacht vorher verbrachten. Man sollte meinen das in dem Ort einiges los ist aber er wirkt eher komplett verlassen, aber es gibt dort alles was man braucht, von der Polizei über Post bis hin zum Supermarkt und das für gefühlte 50 Einwohner 🙂
Am Morgen ging es dann mit der Fähre nach Maria Island, dort angekommen muss man sich erstmal bei den Rangern in Darlington melden und dann hiess es wieder mal Zelt aufstellen. Darlington ist eine aufgegebene Sträflingsniederlassung aus dem 19ten Jahrhundert, einige Gebäude sind immer noch sehr gut erhalten und dienen jetzt zum Teil als Museum, Rangerstation oder als Backpacker Unterkunft.
Ankunft auf Maria Island, unglaublich klares und türkisfarbenes Wasser
Aufgegebenes Zementwerk in Darlington
Am gleichen Tag ging es noch auf, zu einer kleinen Wanderung zu den sogenannten „Painted Cliffs“, die man am besten bei Ebbe erreicht. Die Wanderung selber war einfach und unspektakulär aber das Ziel dafür atemberaubend. Hier zeigt sich das die Natur doch der grösste Künstler ist. Sandstein mit verschiedenen Einlagerungen, wie z.B. Eisen, wurde nach und nach vom Meer und den Gezeiten ausgewaschen und zurück blieben Klippen in den verschiedensten Farbtönen, jede einzigartig und mit einem anderen Muster.
Painted Cliffs
Sprachlose Katja 🙂
Noch dürfen wir das Wunder fast alleine bestaunen
Auch Henry N. Brown ist begeistert
Und noch eins 🙂
Ein Traumstrand nach dem anderen und keiner badet, warum nur??? 🙂
Außerdem haben sich hier kleine natürliche Pools gebildet in denen das Wasser bei Ebbe stehen bleibt und in der sich eine ganz eigene Flora gebildet hat. Da das Wasser hier so klar ist hat man das Gefühl man guckt in ein Aquarium.
Natürliche kleine Aquarien
Spiel der Sonne
Nachdem wir erfahren haben das hier einige tasmanische Teufel vorkommen haben wir uns abends, mit Kamera bewaffnet, auf die Jagd gemacht. Und tatsächlich wir haben es geschafft und nicht nur einen gesehen sondern auch ein Beweisfoto machen können. Wie wir von einigen Australien erfahren haben dürfen wir uns glücklich schätzen. Ein Feuerwehrmann aus Hobart meinte er hätte in 40 Jahren noch keinen gesehen. Allerdings haben wir ja in Deutschland auch noch nie einen Wolf, Luchs oder eine Wildkatze in freier Laufbahn gesehen, was wohl ähnlich selten der Fall sein dürfte.
Außer dem tasmanischen Teufel hat es zudem jede Menge tasmanische Hühner (die haben ganz teuflisch wirkende rote Augen), Wombats (die möchte man am liebsten knuddeln), Pademelons, Cape Berren Gänse, Possums (süß aber frech und neugierig) und noch jede Menge Vögel.
Wombat mit Nachwuchs
Der Beweis, es gibt den tasmanischen Teufel
Ein Teufel auf der Flucht, leider etwas zu schnell für mich:-)
Abendstimmung
Das es hier soviele Tiere hat hatte allerdings auch den Nachteil das, Tische, Bänke, Barbecues und Kochmöglichkeiten vollgeschissen waren und es manchmal doch etwas unappetitlich war. Ein Possum samt Baby hab ich nachts auf der Damentoillette getroffen und die hatten dort ganz schön randaliert 🙂
Am zweiten Tag haben wir eine etwas anstrengendere Wanderung zu einem Gipfel (Bishop & Clerk) unternommen. Zwar ist er nur ca. 650m hoch aber dafür fängt man ja auch bei 0 an. Die letzten Meter hieß es dann auch noch klettern und oben angekommen war die Aussicht überragend…….. schlecht :-), praktisch gleich Null, wir standen mitten in den Wolken. Der Gipfel ist dank der Lage und der Meeresströmungen die meiste Zeit in Wolken gehüllt, da heisst es sich hinsetzen und warten, denn wenn es aufreisst dann ist die Aussicht wirklich genial. Der Abstieg, bzw. weitere Weg führte uns über die sognannten „Fossil Cliffs“, die Klippen hier bestehen zum größten Teil aus Fossilien.
Auf dem Gipfel von Bishop & Clerk und Sicht gleich Null
Aber wenn es mal aufreißt ist die Aussicht genial
Im Hintergrund der Gipfel, mal nicht in Wolken
Fossil Cliffs
Abends haben wir nochmal Ausschau nach einem weitern tasmanischen Teufel gehalten, diesmal aber ohne Erfolg und da wir müde waren ging es auch bald ins Bett.
Relaxen in der Abendsonne
Wo sind die Wale???